Austern

Grundsätzliches über Austern

Es grassieren leider eine Menge Fehlinformationen über Austern. Wer gern Schalentiere isst, sollte ein paar „Insider“-Informationen kennen:

Austern werden seit mehr als 6000 Jahren gegessen. Zuerst wurden sie im alten Griechenland kultiviert.

Es existieren nur 2 unterschiedliche Austernarten in Europa. Allen gut gemeinten Marketing-Ideen und phantasievollen Namensgebungen zum Trotz, ob Royal oder Inselnamen, es bleibt bei der:

Pazifischen Auster (Crassostrea gigas)

oder auch Fin de Clair genannt (von Inselnamen sprechen wir nicht mehr). Sie wurde in den siebziger Jahren nach mehrmaligen grösseren Austern-Epidimien in Europa ausgesetzt. Man nennt sie auch Japanische Felsenauster und sie ist immun gegen fast alle heimischen Krankheitserreger. Die pazifische Auster wächst fast doppelt so schnell wie die heimische Auster.

Europäischen Auster (Ostrea edulis)

Diese Art braucht mindestens 5 Jahre bis zur Verzehrgrösse und wird daher von Seafood-Kennern als die "einzige" Auster geschätzt.

Wie nicht anders zu erwarten, stammt der Handelsname "Belon" aus Frankreich.

"Belon"- Austern werden zumeist als Wildfänge und in der Hauptsache aus Irland geliefert. Kaltes Wasser und langsames Wachstum, wie bei fast allen Kaltwasser-Meeresbewohnern, garantieren festes Fleisch und nennen wir's mal „mehr Meer“ - leider sind sie aber gegenüber der pazifischen Auster im Einkauf dreifach teuer.

Aber Sie und wir wollen sie ja essen. Und nun zum entscheidenden Punkt: Austern werden leider meistens 3-10 Tage in Austerkörben im Kühlhaus gelagert. Auch wenn es unsere "Sternchen" nicht gern hören: das hat nicht mehr viel mit der frische des Meeres gemein.

Austern sind lebende Tiere, und das bedeutet Stoffwechsel. Die Austern können sich aber nur im Wasser "reinigen" und bleiben nur dort in natürlichem Zustand - so wie im „Meer“. Nach 25 Jahren Erfahrung ist perfekte Filtertechnik gängiges Handwerk, dennoch bleibt der größte Entwickler "Mutter Natur". Darum wacht in den Kellern des „Gezeiten“ ein natürlicher Feind der Austern - der Hummer. Die Austernbank ist in Gefahr bzw. wird geknackt und verspeist, wenn sie nicht 100% gesund und lebensfähig ist.

Übrigens, entgegen landläufiger Ansicht knackt ein Hummer die Austern nicht mit seinen Scheren. Aussichtslos, dafür ist die Austernschale viel zu dick. Öffnet sich eine Austernschale, dringt der Hummer mit dem zweiten und dritten Beinpaar in die Auster ein.

Und nur so schmeckt Meer.

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